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Schlafentzug ist Folter –

Glaubenssatz-Arbeit mit "The Work"

by Byron Katie


Ich habe eine Katze. Mittlerweile ist Henry fast 18 Jahre alt. Nachdem ich ihn zur Osterzeit mitten im ersten Corona Lockdown 2020 für drei Tage in der Tierklinik lassen musste, ist nichts mehr wie es war. Er war damals schwer krank und als ich ihn nach Hause nehmen durfte, war aufpäppeln angesagt – und zwar alle 2 bis 4 Stunden mit der Futterspritze. Auch nachts. Ungefähr 4 Wochen lief es so. Allmählich erholte er sich, die Abstände zwischen den Nassfuttergaben konnte ich in Minischritten verlängern. Jedoch bis heute ist es so, dass er alle 4 bis 6 Stunden Nassfutter bekommt. Trockenfutter verträgt er schlecht. Aber was hat das jetzt mit der Glaubenssatz-Arbeit zu tun?

Nun der Rhythmus alle 6 Stunden spätestens etwas zu essen zu bekommen, haben wir beibehalten. Das bedeutet natürlich für mich als Katzenmama, dass ich auch nachts, wenn Henry Hunger hat, aufstehe, im Halbschlaf Richtung Küche tappere, das Schälchen säubere und Henry füttere. So lebe ich seit 2020: seit nun mittlerweile 4 Jahren, 365 Tage am Stück, jede Nacht 2 bis 3 Mal, manchmal sogar 4 x aufstehen. Das ist anstrengend-oh nein Vorsicht Tätergefühl: nein, anders und auf mich bezogen formuliert: ich fühle mich erschöpft, müde, k.o., absolut määäää. Schließlich ist Schlaf so wichtig: für die emotionale, die seelische und die körperliche Gesundheit. Und ich fühle mich nun im vierten Jahr in Folge nur noch ausgebrannt, fix und fertig.

Ich erinnere mich, davon in meinem Umfeld erzählt zu haben und erhielt die Rückmeldung „oh man, ja ich kann dich gut verstehen, Schlafentzug ist ja auch ein Folterinstrument…Schlaf ist doch so wichtig“. Das brannte sich ein. Dieser Satz „Schlafentzug ist Folter“. Also einerseits fühlte ich mich verstanden, mein Bedürfnis nach Empathie, Verständnis und Mitgefühl in Bezug auf den Menschen, der das äußerte war absolut erfüllt. Aber ohne es zu wollen, passierte etwas in mir.
„Schlafentzug ist Folter“ – wurde zu einem, zu meinem Glaubenssatz. Unbewusst löste es mitunter sogar Wut auf meinen kleinen Kater aus, der ja nun so überhaupt nichts dafür konnte. Hunger zu haben, ist ja natürlich und Mama ist dafür da, hier Abhilfe zu verschaffen. Ich bin ja nun mal die Hand, die ihn füttert. „Schlafentzug ist Folter – ich bin total erledigt, weil du…, lasst mich alle in Ruhe, …ich bin müde…geh weg, ich will schlafen“ pochte es in meinem Kopf. Dass ich an diesen Satz glaubte, ließ mich auch in meinem Umfeld mitunter sehr gereizt sein. Ich erlaubte diesem Satz, meine Wahrheit zu sein. Und dass, obwohl ich schon mehrfach mit Byron, Katies- The Work erfolgreich Klienten und auch mich selbst gecoached hatte.

Ihr Credo „Glaub nicht alles, was du denkst!“ Wie konnte ich das vergessen?

Vor ungefähr zwei Monaten führte ich mit meinem Partner ein Gespräch über eben genau dieses Thema: Schlafentzug, weil mehrfach pro Nacht Raubtierfütterung, deswegen nicht ausgeruht, permanent das Gefühl sich ausgelaugt zu fühlen und dauerschlapp, müde, chronisch erschöpft zu sein. Es fielen die Schlagworte „segmentiertes Schlafen, Phasenweise Schlafen – Geschichte des Schlafs“.
Ich will nicht den Inhalt des Podcast oder der Literatur wiedergeben: das könnt ihr selbst lesen und hören. Für mich war auf einmal alles glasklar: das war meine neue Wahrheit. Ich nehme die nächtlichen Unterbrechungen NICHT mehr als Schlafstörung, Schlafentzug, Durchschlafstörung wahr. Allein diese Worte sind ja so mächtig und negativ besetzt. Allein das Wort „Störung“ vermittelt mir das Gefühl, dass mit mir was nicht stimmt. Das wiederum verstärkt mein Unwohlsein, meine schlechte Laune. Es war eine Weile lang wirklich eine Negativspirale. Nach dem ich nun weiß, dass 8-Stunden Schlaf eine Erfindung der Moderne ist und vor der Industrialisierung total üblich war in Phasen zu schlafen, kann ich mit dem nächtlichen Aufstehen anders umgehen. Ich habe tatsächlich probiert, dann nachts auch mal aufzubleiben. Das hat nicht funktioniert.

Was aber bei mir sehr gut funktioniert ist zum Beispiel: 22 Uhr ins Bett gehen, um 24 Uhr weckt mich Henry das erste Mal, um 2 oder 4 Uhr das Zweite Mal und um 6 Uhr das dritte Mal.
Um 6 Uhr bleibe ich dann tatsächlich wach:
- kümmere mich ausgiebig um Henry: füttern, Katzentoilette sauber machen, kämmen / Fellpflege eine Runde toben, spielen und schmusen
- Dann geh ich selbst raus zum Bäcker, frühstücke in Ruhe,
- mache anschließend einen Morgenspaziergang im Wald mit Yoga – Einheiten auf meinem Kraftplatz, - dann noch 1 oder 2 Stunden Hausarbeit oder am Notebook irgendwelchen Bürokram
und lege mich dann VOR dem Mittagessen nochmal 1 bis 2 Stunden hin, je nach dem wie meine Termine liegen und was ich für ein Arbeitspensum an dem Tag habe.

Wenn ich später so gegen 23 oder 24 Uhr ins Bett gehe, entfällt das Wecken um Mitternacht und Henry stuppst mich meist dann erst um 4 Uhr wieder wach.

Das Grandiose ist, es funktioniert. Seit ich weiß, dass es eine andere Wahrheit gibt, nämlich die, dass es früher total normal war mit Unterbrechungen zu schlafen, bin ich viel entspannter. Meine Wut ist weg. Mein stiller Vorwurf „du raubst mir den Schlaf!“ hat sich in Luft aufgelöst. Ich fühle mich wieder wohl. Sofern ich mein Vormittagsschläfchen machen kann – das setzt flexible Arbeitszeiten voraus, geht es mir gut. Ich fühle mich erholt und in meiner Kraft, trotz nächtlicher Raubtierfütterung.

Also an all jene, die auch nicht durchschlafen können, ihr seid nicht alleine und es gibt Alternativen. Schlafmangel in den Griff zu bekommen, funktioniert. Wer wissen will, wie The Work von Byron, Katie funktioniert, wie es nachhaltig wirkt, fühle sich herzlich eingeladen, ein Coaching bei mir zu buchen. Gern bearbeite ich deinen Glaubenssatz, deine Überzeugung mit dir.

Quellen und weitere Informationen:
https://www.businessinsider.de/wissenschaft/8-stunden-schlaf-ist-eine-erfindung-der-moderne-2016-4/
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/schlafen-wir-heute-anders-als-in-frueheren-zeiten-134883/
https://www.geschichte.fm/podcast/zs171/ ab Minute 37 poly-phasischer Schlaf oder segmentierter Schlaf

Gewidmet in inniger Liebe und tiefer Dankbarkeit ist dieser Blog-Artikel meinem Lieblingsmenschen und natürlich meiner Fellnase Henry.


schlafende Katze
Mein keltischer Katzenkringel - meine Fellnase Henry
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